Kommunikationsinfrastrukturen für die lokale Demokratie


Ausgangslage

Sozialer Wandel und die Digitalisierung der Medien haben Folgen für die lokale Kommunikation: Wie konstituiert sich Öffentlichkeit, wie können die unterschiedlichen sozialen Milieus kommunikativ erreicht und für lokale Anliegen gewonnen werden? Ausgangspunkt des Projekts ist der Wandel der lokalen Medien- und Kommunikationslandschaft durch Digitalisierung und die sich daraus ergebenden neuen Informations- und Kommunikationsrepertoires der Bürgerinnen und Bürger. Es haben sich Viel-Kanal-Öffentlichkeiten etabliert, je nach Gruppe bzw. Milieu wird anders rezipiert. Es existieren unterschiedliche Agenden bezüglich der lokalen Themen und der Re­levanz von Problemen. Für Politik und Verwaltung stellt sich die Frage, wie sie die lokale Bevölkerung erreichen und die Bereitschaft zur demokratischen Mitwirkung fördern können. Dabei wird nicht allein der mediale Wandel analysiert, auch die Veränderungen im intermediären Gefüge der lokalen Gesellschaften (Parteien, Vereine, NGOs etc.) finden Beachtung. Alle Intermediäre sind für den lokalen Zusammenhalt, den kommunikativen Austausch und für die lokale Demokratie relevant.

Ziel

Das mehrstufig angelegte Vorhaben zielt darauf ab, sowohl Grundlagenwissen bereitzustellen als auch Empfehlungen für die Entwicklung lokaler Informations- und Kommunikationsstrukturen zu geben. Ziel ist es, ein "Leitbild Kommunale Kommunikationspolitik" zur Diskussion zu stellen. Dafür werden in einem normativ fundierten und mehrstufigen, modularen Prozess die verschiedenen Komponenten lokaler Information und Kommunikation einerseits und die Nutzung, Rezeption und Prozesse der Meinungsbildung in unterschiedlichen Teile der Bevölkerung  andererseits analysiert und aufeinander bezogen. Darauf aufbauend werden Potenziale und Defizite der Öffentlichkeitsstrukturen identifiziert. Damit sollen die informationelle Erreichbarkeit und die kommunikative Einbeziehung unter veränderten Rahmenbedingungen – Vielfalt, Digitalisierung/ KI - verbessert werden. Die Befunde dieses Prozesses werden zur Erarbeitung konkreter Handlungsempfehlungen auf der lokalen Ebene genutzt.

Das Projekt knüpft an umfangreiche Vorarbeiten des vhw in Kooperation mit der FU Berlin und der Universität Zürich an.

vhw Schriftenreihe Nr. 27

Zum Projektsteckbrief


Publikationen zum Projekt

Entwicklung und Perspektiven der lokalen Medienlandschaften (Teil 1)

Otfried Jarren: Entwicklung und Perspektiven der lokalen Medienlandschaften (Teil 1). Wandel lokaler Medienstrukturen: Folgen für das lokale Informations- und Kommunikationsangebot. 

vhw werkSTADT Nr. 69
 

Entwicklung und Perspektiven der lokalen Medienlandschaften (Teil 2)

Bernd Hallenberg: Entwicklung und Perspektiven der lokalen Medienlandschaften (Teil 2). Medieneinstellungen und -nutzung im Kontext des digitalen Wandels.

vhw werkSTADT Nr. 70
 

Entwicklung und Perspektiven der lokalen Medienlandschaften (Teil 3)

Otfried Jarren: Entwicklung und Perspektiven der lokalen Medienlandschaften (Teil 3). Kommunale Kommunikationspolitik: eine lokale Kommunikationsinfrastruktur als gesellschafts- und demokratiepolitische Notwendigkeit

vhw werkSTADT Nr. 71
 


Nachrichten zum Projekt

Eine Frau auf einer Parkbank liest Zeitung und arbeitet am Computer

März 2025

Kommunikationsinfrastrukturen für die lokale Demokratie

Kommunikation und Stadtentwicklung

In drei neu erschienenen Beträgen der vhw werkSTADT, werden die Entwicklungen und Perspektiven der lokalen Medienlandschaften analysiert. Sozialer Wandel und die Digitalisierung der Medien haben Folgen für die lokale Kommunikation: Wie konstituiert sich Öffentlichkeit, wie können die

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PROJEKTINFORMATIONEN

Projektpartner
Hochschule Düsseldorf, Prof. Olaf Jandura, Gregor Meyer

Universität Zürich, Prof. em. Dr. Otfried Jarren

Sinus-Institut, Dr. Silke Borgstedt

Weizenbaum Institut & FU Berlin, Prof. Dr. Christoph Neuberger

vhw e. V., Bernd Hallenberg

Projektdauer

Oktober 2023 – Laufend

Methode

Modularer Aufbau, Befragung der Akteure persönlich und online, Fokusgruppen, Nutzung von Datenquellen (IVW, Allensbach, Markt-Media-Befragungen (b4p) und der Milieuforschung (Sinus-Milieus®), begleitende Workshops mit Fachexpertinnen und -experten