Im Zuge des gesellschaftlichen Wandels der letzten Jahrzehnte ist es auf der kommunalen Ebene der Politik zu einem signifikanten Bedeutungszuwachs der bürger- und zivilgesellschaftlichen Willensbildung und Mitgestaltung gekommen. Insbesondere mit dem Aufstieg informeller Planungsprozesse und -verfahren, wie z. B. zur Stadtentwicklung, sowie mit der Herausbildung ganz neuer Akteure wie den "Stadtmachern" haben neue Formen der kooperativen Politikgestaltung oftmals auch in neuen Governance-Arenen an Gewicht gewonnen. Damit einhergehend ist das gesamte Gefüge der Kommunalpolitik in Bewegung geraten.
Die Rollen der Akteure und ihre Kommunikationsprozesse sind stetigen Veränderungen unterworfen, das gilt insbesondere für die Kommunalpolitik, die Verwaltung und die Intermediären. Bisherige Selbstverständlichkeiten und Routinen in der lokalen Politik werden immer häufiger kritisch hinterfragt, das Epizentrum politischer Entscheidungsvorbereitung verlagert sich, die Koordination und das kooperative Zusammenwirken der Akteure muss angesichts der neuen Mitspieler und Rollen ggf. einer Neujustierung unterzogen werden. Diesem tiefgreifenden Wandel in der lokalen Demokratie widmet sich das Subcluster "Akteurs- und Governanceforschung, Intermediäre" in der Forschungsarbeit des vhw. Nachdem bislang vor allem die Bürgerinnen und Bürger und die Intermediären im Fokus standen, rückt heute das gesamte Gefüge und Zusammenwirken der lokalen Demokratie, mit seinen Strukturen, Prozessen und den verschiedenen Akteuren stärker in den Vordergrund.